SpiGes Datensatz
Vereinfachung der gesetzlichen Datenlieferungen mit TIP HCe
Bislang mussten Spitalbetriebe ihre Daten über drei verschiedene Plattformen oder Erhebungen an das Bundesamt für Statistik (BFS) liefern. Im Weiteren hatten die empfangenden Stellen der Daten unterschiedliche Betriebsidentifikatoren verwendet. Um diese Parallelität zu eliminieren, wurde der einheitliche Datensatz «SpiGes» Spital-Gesamterhebung realisiert. Roland Kolb, Geschäftsbereichsleiter TIP HCe Schweiz, erläutert den Projektstand der Umsetzung bei den TIP-Kunden.
Ausgangssituation
Der neue Datensatz SpiGes verfolgt folgende Ziele:
- Verwendung eines Basisdatensatzes für die drei zentralen Verwendungszwecke (BStatG/KVG – Tarifsysteme SwissDRG AG – Vertragsverhandlungen der Spitäler)
- Inhaltliche Erweiterung der Med. Statistik der Krankenhäuser: Integration von Fallkostenstatistik und fehlenden Variablen / flexibles System für künftige Bedürfnisse
- Verwendung der AHV-Nr. zur Erhöhung der Datenqualität und vermehrten Verknüpfung im BFS und durch Dritte
Die Einführung von SpiGes wirkt sich auch auf die Krankenhausstatistik (KS) aus. Die Kosten und Erlöse werden neu in SpiGes erhoben und entfallen somit bei der KS ab Einführung der SpiGes-Erhebung.
Umsetzung
Da wir mit TIP HCe im Kanton Zürich in der Vergangenheit schon mehrere SDEP-Umsetzungen realisiert hatten, konnten wir auf den bisherigen Entwicklungen aufbauen. Der SpiGes Datensatz basiert in ähnlicher Weise auf dem SDEP-Datensatz mit einigen neuen Erweiterungen.
Schweizweit konnten wir bereits über 25 Kunden bei der Umsetzung des SpiGes Datensatzes unterstützen. Dabei spielt es keine Rolle, aus welchen Vorsystemen die Daten für die Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung herangezogen werden und ob diese direkt mit den TIP HCe-Modulen erstellt werden.
Im ersten Schritt stellten wir dem Kunden die SpiGes-Variablenliste bereit und definierten für jede Variable die Herkunft. Hier wurde eingetragen, ob die Variable aus dem ERP-System oder aus dem KIS kommt, ob sie ein Parameterfeld ist oder im TIP HCe Data Warehouse schon vorliegt.
Diese erste Analyse gab einen Überblick, wo allfällige Schnittstellenanpassungen und -erweiterungen notwendig waren. Beispielsweise mussten neu für alle Kunden die Rechnungsdaten sowie die Patientenbewegungen implementiert werden.
Vor der schweizweiten Implementierung wurde ein Pilotprojekt beim Kunden Klinik Seeschau und anschliessend beim Schweizerischen Paraplegikerzentrum Nottwil durchgeführt. Dort lagen die Daten bereits in einer guten Qualität vor und das interne Controlling hatte sich schon intensiv mit dem Datensatz beschäftigt, sodass erste Vorarbeiten schon erledigt waren. Einen ersten Testdatensatz konnten wir schon am 2. Juli 2024 auf die BFS-Plattform hochladen. Besten Dank unseren Pilotkliniken für die grossartige Mithilfe.
Bei den weiteren Implementierungen hat sich gezeigt, dass ein intensiver Austausch zwischen Kunden und TIP HCe notwendig ist. Durch das Datenformat des XML ist es unter dem SpiGes nicht mehr so einfach möglich, Sonderkonstellationen abzubilden. Um unsere Kunden hier zu unterstützen und Mehrwehrt zu bieten, haben wir neben der reinen Datensatzgenerierung auch gewisse Business-Logiken eingebaut. Im Weiteren stellen wir den Datensatz in verschiedenen Formaten für die interne Analyse bereit. Einerseits können die einzelnen Tabellen (Administratives, Neugeborene, Psychiatrie, KTR, etc.) als CSV gesamt oder einzeln exportiert werden. Zusätzlich erstellen wir einen eigenen Export für die Lieferung an das SwissDRG-Portal, wo keine AHV-Nummern erlaubt sind.
Für eine flexible Analyse des Datensatzes haben wir den SpiGes Cube entwickelt. Dieser erlaubt den Nutzern, selbstständig Berichte aufzubauen, um die Daten besser zu analysieren. Einzelne Kunden haben bereits das ITAR-K mit dem SpiGes Cube aufbereitet.
Fazit
Der SpiGes Datensatz hat gezeigt, dass die Datenlage in den Spitälern nicht immer den geforderten Spezifikationen entspricht. Wir haben die Herausforderung angenommen, um auch für Kunden, welche die Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung nicht mit TIP HCe aufbereiten, einen kompletten SpiGes-Datensatz zu entwickeln. Dabei mussten wir die Begebenheiten der einzelnen Vorsysteme berücksichtigen. Unsere Projekte werden so aufgebaut, dass alle Tabellen inkl. der KTR-Daten schon umgesetzt werden, damit die Datenlieferung für das nächste Jahr reibungsloser von der Hand geht. Für den Aufbau des Datensatzes konnten wir von unseren Code-Übersetzungen und der Strukturierungsmöglichkeit des TIP HCe Data Warehouse profitieren.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei allen Kunden, die uns das Vertrauen geschenkt haben, den SpiGes-Datensatz mit TIP HCe zu implementieren.
Artikel vom 28. April 2025