Rückblick: TIP DAY Deutschland 2017

Am 14. und 15. September 2017 fanden sich mehr als 100 ControllerInnen aus deutschen Krankenhäusern zum TIP DAY in Bonn ein. Die Zentrale der Agfa HealthCare direkt am Rheinufer bildete den schönen Rahmen für die Veranstaltung. Das Fachprogramm, das von Giso Langer, Geschäftsbereichsleiter von TIP HCe, und Heimo Babcicky, Gründer von TIP GROUP, moderiert wurde, bot ein umfassendes Spektrum aus Anwenderberichten zu TIP HCe und wissenschaftlichen Vorträgen. Auch die Vorstellung der Produktneuheiten, die im Herbst zu erwarten sind, kam nicht zu kurz. Den gesellschaftlichen Höhepunkt bildete die Abendveranstaltung im Kochstudio, bei der die TeilnehmerInnen gemeinsam kochten, Cocktails mixten und Ideen austauschten.

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KLEE mit TIP HCe

Prof. Dr. Winfried Zapp, Hochschule Osnabrück
Alexandra Prügger, Consultant Betriebswirtschaftliche Module TIP HCe

Die Veranstaltung startete gleich mit einem Highlight. Unter der Moderation von Heimo Babcicky stellte Alexandra Prügger das Buch „KLEE mit TIP HCe“ vor, das brandaktuell im KU Verlag erschienen war. Es wurde in Kooperation mit Prof. Dr. Winfried Zapp geschrieben und bietet eine umfassende Anleitung, wie eine Kosten-, Leistungs- Erlös- und Ergebnisrechnung mit TIP HCe umgesetzt werden kann. Prof. Zapp steuerte dazu den theoretischen Hintergrund bei, unterstrich die Wichtigkeit der Erstellung einer KLEE-Rechnung in Krankenhäusern und erläuterte die Vorgehensweise dabei.

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Erfolgreich kommunizieren mit IBCS-konformen Berichten

Melisa Zoronjic, Consultant TIP HCe

In einem launigen Vortrag führte Melisa Zoronjic in die Welt der International Business Communication Standards ein. Diese Kommunikationsstandards helfen dabei, Berichte und Präsentationen schneller zu verstehen und ihre Aussagen klar zu erkennen. Die Verwendung von Standards, klaren Strukturen, geeigneten Farben und Grafiken erleichtert die Verständlichkeit von Berichten. Anhand der Anleitung von IBCS können Berichte so gestaltet werden, dass die Empfänger diese mühelos verstehen und ihre Aussage auf einen Blick erfassen können. Frau Zoronjic ist zertifizierte IBCS Beraterin und erstellt für TIP HCe Kunden IBCS-konforme Berichte.

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Effiziente Verweildauersteuerung

Dr. Michael Jeibmann, Leiter Medizincontrolling Stiftung Krankenhaus Bethanien

Dr. Jeibmann erklärte in seinem Vortrag, aus welchen Gründen die Verweildauer von der durchschnittlichen InEK-Verweildauer abweichen kann, und wie diese durch ein detailliertes Berichtswesen gesteuert werden kann. Durch eine genaue Aufschlüsselung der Verweildauern in die Verweildauertypen Kurz- und Langlieger, Profit- und Costlier können Ursachen analysiert und diskutiert und Veränderungen eingeführt werden, um einen positiven Ergebniseffekt zu erzielen. Dr. Jeibmann stellte sein Berichtswesen, bestehend aus Kennzahlen- und DRG-Detailberichten, vor, das er als Steuerungsgrundlage verwendet. Eine Verbesserung der Verweildauer-Kennzahlen kann durch die Veränderung der Ablauforganisation, die Readjustierung von Behandlungspfaden sowie die Aufklärung und Schulung der MitarbeiterInnen erreicht werden.

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Einblick und Ausblick in Service und Support

Uwe Ohlrogge, Leiter Service & interne Organisation TIP HCe

Uwe Ohlrogge gab einen Überblick in den Aufbau und die Gestaltung der Service- und Supportorganisation des Geschäftsbereiches TIP HCe. Die zentrale Kompetenz der Produktentwicklung, des Produktmanagements, der technischen Projektumsetzung und des Supports befindet sich in Graz. Gleichzeitig sind aber Vertrieb, Consulting, Projekteinführung und Service beim Kunden lokal verfügbar. Herr Ohlrogge erläuterte das Zusammenspiel der zentralen Arbeitsbereiche und die agile technische Projektumsetzung und stellte die aktuellen Veränderungen im Support-Bereich vor. Neben dem Ausbau des First-Level-Supports wurden ein Second- und Third-Level-Support eingeführt um die Antwortzeiten und die Bearbeitungsqualität trotz steigender Kundenzahlen sicherzustellen. Dazu wurde das Ticketsystem ausgebaut und weiterentwickelt um die Organisation und Bearbeitung der Tickets zu verbessern und zu beschleunigen. Herr Ohlrogge stellte auch 12 neue MitarbeiterInnen vor, die das TIP HCe Team in den Bereichen Support und Beratung ergänzen.

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Auswertungen von Sturzprotokollen und Dekubitus

Dominik Odenbach, Controlling Hospitalvereinigung St. Marien

In seinem Vortrag schilderte Herr Odenbach, warum die Hospitalvereinigung St. Marien beschlossen hatte, die Auswertungen von Sturzprotokollen und Dekubitus mit TIP HCe durchzuführen. Der Wunsch der Pflege, auch Standardberichte über ihre Tätigkeit zu erhalten sowie die Notwendigkeit QM-relevante Daten abzubilden, führte zur Implementierung eines Sturz-und Dekubitus-Analysebereiche in TIP HCe. Durch die Auswertung der ORBIS-Formulare direkt in TIP HCe hat die Controllingabteilung nun einen schnellen und einfachen Datenzugriff für Ad-Hoc-Auswertungen und Standardberichte. Diese umfassenden Informationen führen zu mehr Transparenz in der Pflege und können als Basis für die Planung von notwendigen Maßnahmen herangezogen werden.

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Liquiditätsoptimierung mit dem DSO-Analysebereich

Natalie Raddau, Leiterin Medizincontrolling Evangelisches Krankenhaus Oldenburg

Frau Raddau hielt einen Vortrag direkt aus ihrer täglichen Praxis als Medizincontrollerin. Sie zeigte, wie detaillierte Analysen und die hieraus resultierenden Verbesserungsmaßnahmen zu einer deutlichen Verkürzung der Pre-DSO (Zeit von Entlassung bis Faktura) und damit insgesamt zu einer kürzeren Laufzeit bis zum Rechnungsausgleich führten. Aufgrund der Analysen wurde eine Betrachtung aller relevanten Prozesse vorgenommen. Diese ganzheitliche Auswertung zeigte, dass viele unterschiedliche Faktoren für eine Verzögerung der Rechnungsstellung beziehungsweise Begleichung der Rechnung in Frage kommen. Das Ziel war also, das Optimierungspotenzial im Vorlauf der Fakturierung zu erkennen und zu heben. Eine schnelle Verbesserung gelang in der HNO-Abteilung, in der Gynäkologie und Geburtshilfe sowie in der Klinik für neurologische Intensivmedizin und Frührehabilitation (NFR), eine Ausweitung auf weitere Fachabteilungen ist geplant.

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Sachkostencontrolling in der Praxis

Dr. Peter Leonhardt, Abteilungsleiter Medizincontrolling Klinikum Leverkusen

In seinem sehr praxisorientierten Vortrag zeigte Dr. Leonhardt auf, wie durch unnötige Produktvielfalt, nicht leitliniengerechte Therapie und Gießkannendiagnostik Sachkosten unnötig hoch sein können. Mithilfe von Prozessoptimierungen, die auf Basis von Sachkostenanalysen durchgeführt werden, kann eine deutliche Reduktion der Sachkosten erreicht werden. Ein ökonomischer Nutzen kann erzielt werden, wenn den Verursachern die Kosten der jeweiligen Handlungsoptionen transparent gemacht werden. Dies kann durch Sachkostenberichte und ein anwenderorientiertes Kostenstellenmodell gelingen.

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Predictive Analytics – was bringt die Zukunft?

Günter Schreier, Leiter Forschungsbereich eHealth AIT Austrian Institute of Technology

Seit dem Jahr 2016 besteht ein Kooperationsprojekt zwischen dem AIT und Agfa HealthCare zur Erforschung der Möglichkeiten des Einsatzes von Methoden des Predictive Modellings in TIP HCe. Dabei sollen die im TIP HCe-Data Warehouse vorhandenen Daten nutzbar gemacht werden, um Strukturen und Prozesse im Krankenhaus verbessern. Erste Ergebnisse für die Fragestellungen zur Vorhersage von 30-Tage Wiederaufnahmen sowie für die Vorhersage von MDK-Prüfungen sind bereits vorhanden. Herausforderungen im Modell stellen die Variabilität zwischen den datenliefernden Häusern sowie die Validierung und Interpretation der Daten dar. Je mehr Häuser Daten liefern desto besser kann die Aussagequalität von Predictive Analytics werden.

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G-IQI Qualitätsindikatoren

Prof. Dr. Thomas Mansky, TU Berlin
Arne Hutmacher, Leiter Projektmanagement Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord

Prof. Mansky erläuterte in seinem Vortrag das Konzept der G-IQI-Qualitätsindikatoren und deren Anwendung in Krankenhäusern und Krankenhausgruppen. Er stellte mit anschaulichen Beispielen dar, wie die Qualitätsindikatoren dazu genutzt werden können, um über den Vergleich mit den Referenzwerten Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu identifizieren und dadurch geeignete Maßnahmen zur Verbesserung zu treffen. Herr Hutmacher ergänzte die theoretischen Ausführungen durch einen Einblick in den G-IQI-Analysebereich in TIP HCe, den er am KKRN verwendet, um die Qualitätsindikatoren für Chefarztgespräche regelmäßig darzustellen und darüber hinaus am Pay-for-Performance-Check teilzunehmen.

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HCe-Handling Tipps und Tricks

Arne Hutmacher, Leiter Projektmanagement Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord

Der Vortrag von Herrn Hutmacher zu den Tipps und Tricks bei der Arbeit mit TIP HCe fand bei den Zuhörern großen Anklang. Herr Hutmacher, der seit vielen Jahren erfolgreich mit TIP HCe arbeitet, zeigte, wie man seine Email- und Excel-Vorlagen für die tägliche Zusammenfassung und Berichte an seine persönlichen Anforderungen anpasst. Außerdem stellte er ein paar praktische interaktive Funktionen vor wie Filter und Drill-Down, die automatische Farbanpassung der Titelzeile sowie die Erstellung einer Kombination aus Bericht und Liste. Dieser Vortrag gab einen Einblick in die Vielfalt der Möglichkeiten von BIC und die Arbeitsweise eines sehr versierten TIP HCe-Anwenders und machte Lust auf mehr.

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KORE, KTR, InEK mit TIP HCe

Armin Paulußen, Bereichsleiter Controlling Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach

Herr Paulußen schilderte aus Anwendersicht die Erstellung einer umfassenden Kostenrechnung inklusive InEK-Kalkulation mit TIP HCe bei den Kliniken Maria Hilf Mönchengladbach. In dem Projekt wurden eine innerbetriebliche Leistungsverrechnung, eine Kostenträgerrechnung und eine Abteilungsergebnisrechnung auf Basis der Kostenträgerrechnung erstellt. Herr Paulußen gab einen Einblick in seine Berichte und erklärte, wie er die Ergebnisse in Bezug auf Unternehmensstruktur, Behandlungsprozesse, Kodier-Qualität, DRG-System und InEK-Kalkulation interpretiert. Aus seiner Sicht liefert die Abteilungsergebnisrechnung wertvolle Informationen zur Unternehmensteuerung, mit dem Vorteil, dass deren Erstellungsaufwand teilweise über das InEK refinanziert wird.

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Produktneuheiten TIP HCe

Jörg Stieg, Leiter Entwicklung und Produktmanagement TIP HCe
Stefan Domenig, Produktmanager BI & Analytics DACH
Ralph Szymanowsky, Leiter Business Development BI & Analytics DACH

Am Ende der Veranstaltung präsentierte das TIP HCe-Team die neuesten Produktentwicklungen DRG Simulationsgrouping, Live Analysebereiche und BIC Analyze!. Das neue Modul DRG Simulationsgrouping ermöglicht es, einzelne Fälle oder ganze Fallgruppen auf Basis ihrer relevanten Eigenschaften zu simulieren und die Ergebnisse mit den ursprünglichen Daten zu vergleichen. Somit werden die erlösrelevanten Auswirkungen von potentiellen Veränderungen im Prozess- oder Kodierverhalten sofort transparent dargestellt. Mit den Live Analysebereichen kann man direkt auf Livedaten der Produktivsysteme zugreifen. Live Analysebereiche eignen sich für bestimmte abgegrenzte Fragestellungen wie etwa die Anzeige von freien und gesperrten Betten. Mit BIC Analyze! können Anwender beliebige Berichte und Informationen miteinander in Verbindung bringen und so dynamische Analysepfade durchwandern. Diese Methode macht es noch leichter, dynamisch und flexibel Fragestellungen auf den Grund zu gehen und dabei aus dem breiten Spektrum aller Berichte im Repository zu wählen. Alle Produktneuheiten werden in diesem Heft im Produktteil im Detail vorgestellt.